Was sind Google Ads – und wie verdient Google damit Geld?
Wenn du bei Google nach etwas suchst, siehst du zwei Arten von Ergebnissen: organische Ergebnisse (kostenlos, durch SEO beeinflusst) und bezahlte Anzeigen (Google Ads). Die Anzeigen stehen meist ganz oben und sind mit "Gesponsert" markiert.
Das Prinzip ist einfach: Du bietest auf bestimmte Suchbegriffe (Keywords). Wenn jemand nach diesem Begriff sucht und auf deine Anzeige klickt, zahlst du – daher der Name "Pay-per-Click" (PPC). Du zahlst also nur, wenn jemand wirklich interessiert ist.
Wichtig zu verstehen: Google Ads ist eine Auktion. Je mehr Wettbewerber auf ein Keyword bieten, desto teurer wird der Klick. Beliebte Keywords wie "Versicherung" kosten teilweise über 20 Euro pro Klick.
Was bedeutet das konkret? Du hast die volle Kontrolle über dein Budget. Du bestimmst, wie viel du maximal pro Klick und pro Tag ausgeben möchtest. Wenn das Budget aufgebraucht ist, werden deine Anzeigen nicht mehr gezeigt.
Die 3 wichtigsten Kampagnentypen
Google Ads bietet verschiedene Kampagnentypen. Bevor du deine Marketing-Strategie erstellst, solltest du verstehen, welcher Typ zu deinem Ziel passt.
Such-Kampagnen
Die klassische Google-Werbung: Textanzeigen in den Suchergebnissen. Ideal, wenn Menschen aktiv nach deiner Lösung suchen.
- Vorteil: Hohe Kaufabsicht – der Nutzer sucht bereits nach deinem Angebot
- Nachteil: Bei beliebten Keywords teuer
- Geeignet für: Dienstleistungen, lokale Unternehmen, B2B
Display-Kampagnen
Bild- und Banneranzeigen auf Millionen von Websites im Google Display-Netzwerk. Gut für Markenbekanntheit und Retargeting.
- Vorteil: Günstige Klickpreise, große Reichweite
- Nachteil: Niedrigere Conversion-Rate als Such-Kampagnen
- Geeignet für: Markenaufbau, Remarketing, visuelle Produkte
Shopping-Kampagnen
Produktanzeigen mit Bild, Preis und Händlername – direkt in der Google-Suche. Perfekt für E-Commerce.
- Vorteil: Hohe Klickrate durch Produktbilder
- Nachteil: Technisch aufwendiger (Produktfeed erforderlich)
- Geeignet für: Online-Shops, Einzelhandel
Meiner Erfahrung nach starten die meisten Unternehmen am besten mit Such-Kampagnen. Hier ist die Kaufabsicht am höchsten und du lernst schnell, welche Keywords funktionieren.
Was kostet Google Ads wirklich?
Die Kosten bei Google Ads hängen von mehreren Faktoren ab:
- Keyword-Wettbewerb: Je mehr Wettbewerber, desto teurer
- Qualitätsfaktor: Google bewertet, wie relevant deine Anzeige ist. Bessere Qualität = niedrigere Kosten
- Branche: Versicherungen, Finanzen und Recht sind teuer; lokale Dienstleistungen oft günstiger
- Geografie: München ist teurer als ländliche Regionen
Realistische Klickpreise in Deutschland:
- Lokale Dienstleistungen: 1-5 Euro pro Klick
- E-Commerce (allgemein): 0,50-2 Euro pro Klick
- B2B-Software: 5-15 Euro pro Klick
- Finanzen/Versicherungen: 10-30+ Euro pro Klick
Faustregel: Rechne mit mindestens 500 Euro Testbudget, um erste aussagekräftige Daten zu sammeln. Weniger Budget bedeutet weniger Klicks und damit weniger Erkenntnisse.
Meiner Erfahrung nach: Wann lohnt es sich – und wann nicht?
Nach vielen Jahren im Performance Marketing habe ich klare Muster erkannt, wann Google Ads funktioniert.
Google Ads lohnt sich, wenn:
- Menschen aktiv nach deiner Lösung suchen (z.B. "Steuerberater München")
- Dein Produkt oder deine Dienstleistung einen klaren Bedarf deckt
- Du die Conversion-Rate deiner Website kennst und optimieren kannst
- Ihr Customer Lifetime Value die Kundenakquisitionskosten übersteigt
Google Ads ist schwierig, wenn:
- Dein Produkt erklärungsbedürftig ist und niemand danach sucht
- Deine Website nicht für Conversions optimiert ist
- Deine Margen sehr gering sind
- Du in einem extrem umkämpften Markt ohne Differenzierung bist
Was bedeutet das konkret? Wenn du ein neues, innovatives Produkt hast, das niemand kennt, werden wenige Menschen danach suchen. In diesem Fall sind SEO mit informationellen Inhalten oder Social-Media-Werbung oft besser geeignet.
Erste Schritte
Wenn du mit Google Ads starten möchtest, hier der pragmatische Weg:
- Keyword-Recherche: Nutze den kostenlosen Google Keyword Planner, um relevante Suchbegriffe und deren Suchvolumen zu finden
- Landingpage prüfen: Hast du eine Seite, die zum Keyword passt und zur Conversion führt?
- Conversion-Tracking einrichten: Ohne Tracking weißt du nicht, ob sich die Werbung lohnt
- Klein starten: Eine Kampagne, 10-20 Keywords, 500 Euro Budget für den ersten Monat
- Analysieren und optimieren: Nach 2-4 Wochen die Daten auswerten und schlecht performende Keywords pausieren
Wenn dir das zu technisch ist oder du keine Zeit hast, dich einzuarbeiten: Das ist völlig normal. Viele Unternehmen arbeiten mit Spezialisten, die das Kampagnenmanagement übernehmen. Das kostet zwar extra, aber die bessere Performance gleicht das oft mehr als aus.
Häufige Fragen
Als Anfänger solltest du mit 500-1.000 Euro pro Monat starten. Das reicht, um erste Daten zu sammeln und zu lernen, welche Keywords funktionieren. Weniger Budget bedeutet weniger Daten – und ohne Daten kannst du nicht optimieren. Meiner Erfahrung nach brauchst du mindestens 100-200 Klicks, um erste Aussagen treffen zu können.
Die ersten Klicks siehst du sofort nach Kampagnenstart – oft innerhalb von Stunden. Für aussagekräftige Daten zur Optimierung brauchst du aber 2-4 Wochen. Was bedeutet das konkret? Plane eine Testphase ein und ziehe nicht zu früh Schlüsse. Meiner Erfahrung nach zeigt sich nach 2-3 Monaten, ob Google Ads für dein Geschäft profitabel ist.
Für den Einstieg kannst du Google Ads selbst machen – die Grundlagen sind erlernbar. Ab 2.000-3.000 Euro Monatsbudget lohnt sich oft eine Agentur oder ein Experte, der die Kampagnen professionell optimiert. Die bessere Performance gleicht die Kosten meist aus. Wichtig: Wenn du selbst machst, nimm dir wirklich Zeit zum Lernen – halbherzige Kampagnen verbrennen nur Geld.
