Warum Social Media Werbung anders funktioniert als Google Ads
Bei Google Ads erreichst du Menschen, die aktiv nach etwas suchen. Social Media Werbung funktioniert anders: Du unterbrichst Menschen, die eigentlich etwas anderes tun – durch den Feed scrollen, Freunde stalken oder Videos schauen.
Das klingt negativ, ist aber ein großer Vorteil: Du kannst Menschen erreichen, bevor sie wissen, dass sie dein Produkt brauchen. Du schaffst Bedarf, statt nur vorhandenen Bedarf abzuschöpfen.
Der entscheidende Unterschied: Bei Google Ads zählt das Keyword. Bei Social Media Werbung zählt die Zielgruppe und das Creative. Deine Anzeige muss in Sekundenbruchteilen überzeugen – sonst wird weiter gescrollt.
Was bedeutet das konkret? Social Media Werbung braucht andere Inhalte als klassische Werbung. Authentisch, unterhaltsam, relevant. Keine langweiligen Corporate-Botschaften, sondern Content, den Menschen freiwillig konsumieren würden.
Die wichtigsten Plattformen im Vergleich
Nicht jede Plattform passt zu jedem Unternehmen. Bevor du deine Marketing-Strategie erstellst, solltest du verstehen, wo deine Zielgruppe wirklich ist.
Meta (Facebook & Instagram)
Meta ist immer noch der Gigant im Social-Media-Werbung. Facebook und Instagram zusammen erreichen praktisch jeden in Deutschland.
- Reichweite: Über 30 Millionen aktive Nutzer in Deutschland
- Zielgruppen: Extrem detailliertes Targeting nach Interessen, Verhalten und Demografie
- Formate: Bilder, Videos, Stories, Reels, Carousel
- Kosten: CPM (Kosten pro 1.000 Impressionen) zwischen 5-15 Euro
- Ideal für: B2C, E-Commerce, lokale Dienstleistungen, breite Zielgruppen
Meiner Erfahrung nach ist Meta der beste Einstieg für die meisten Unternehmen. Die Plattform ist ausgereift, hat gute Analysetools und bietet viel Reichweite fürs Budget.
Die Business-Plattform für B2B-Marketing. Teurer, aber sehr gezielt.
- Reichweite: Über 18 Millionen Mitglieder in DACH
- Zielgruppen: Targeting nach Jobtitel, Branche, Unternehmensgröße, Skills
- Formate: Sponsored Content, Message Ads, Text Ads
- Kosten: CPM zwischen 30-80 Euro (deutlich teurer als Meta)
- Ideal für: B2B, Software, Recruiting, hochpreisige Dienstleistungen
LinkedIn lohnt sich, wenn Sie Entscheider in Unternehmen erreichen wollen und Ihre Margen hoch genug sind. Für Konsumgüter ist die Plattform zu teuer.
TikTok
Die aufstrebende Plattform – nicht mehr nur für Teenager.
- Reichweite: Über 20 Millionen Nutzer in Deutschland, wachsend
- Zielgruppen: Stärker bei jüngeren Zielgruppen, aber 35+ wächst schnell
- Formate: Kurze Videos (9-60 Sekunden), In-Feed Ads
- Kosten: CPM zwischen 3-10 Euro (noch relativ günstig)
- Ideal für: Lifestyle-Produkte, Unterhaltung, mutige Marken
TikTok verlangt andere Inhalte: Schnell, unterhaltsam, authentisch. Klassische Werbung funktioniert hier nicht. Wenn du bereit bist, kreativ zu werden, kann TikTok sehr effizient sein.
Mit welcher Plattform solltest du starten?
Die ehrliche Antwort: Mit einer. Nicht mit dreien gleichzeitig.
Wähle die Plattform, auf der deine Zielgruppe am aktivsten ist:
- B2C, breite Zielgruppe: Meta (Facebook/Instagram)
- B2B, Entscheider: LinkedIn
- Junge Zielgruppe, Lifestyle: TikTok oder Instagram Reels
- Lokales Geschäft: Meta mit geografischem Targeting
Was bedeutet das konkret? Wenn du ein B2B-Softwareunternehmen hast, starte nicht mit TikTok – auch wenn es gerade "trendy" ist. LinkedIn ist teurer, aber deine Zielgruppe ist dort.
Meiner Erfahrung nach: Typische Anfängerfehler
Nach vielen Jahren Marketing-Execution sehe ich immer wieder die gleichen Fehler:
1. Zu viele Plattformen gleichzeitig
Das Budget wird aufgeteilt, nirgends reicht es für aussagekräftige Tests. Konzentriere dich auf eine Plattform und werde dort richtig gut.
2. Langweilige Anzeigen
Corporate-Stock-Fotos und generische Texte funktionieren nicht. Menschen scrollen in Millisekunden weiter. Du brauchst Content, der stoppt – und das ist meistens kein Produktfoto vor weißem Hintergrund.
3. Keine klare Zielgruppe
"Alle Frauen zwischen 25-55" ist keine Zielgruppe. Je spezifischer du targetest, desto besser wird deine Performance. Lieber 10.000 genau passende Menschen erreichen als 100.000 halb passende.
4. Zu früh aufgeben
Die ersten Kampagnen werden nicht perfekt laufen. Das ist normal. Social Media Werbung ist ein Lernprozess. Meiner Erfahrung nach brauchst du mindestens 2-3 Monate und mehrere Anzeigenvarianten, um zu verstehen, was bei deiner Zielgruppe funktioniert.
5. Kein Conversion-Tracking
Ohne den Meta Pixel oder LinkedIn Insight Tag weißt du nicht, was funktioniert. Das Tracking einzurichten ist der erste Schritt – noch vor der ersten Anzeige.
Nächster Schritt
Wenn du mit Social Media Werbung starten möchtest:
- Wähle eine Plattform basierend auf deiner Zielgruppe
- Richte das Tracking ein (Meta Pixel, LinkedIn Insight Tag)
- Erstelle 3-5 verschiedene Anzeigen mit unterschiedlichen Bildern/Videos und Texten
- Starte mit 300-500 Euro Budget für den ersten Monat
- Analysiere nach 2 Wochen: Welche Anzeige performt am besten? Mehr Budget in die Gewinner, Verlierer abschalten.
Wenn du unsicher bist, welche Plattform zu dir passt, oder keine Zeit hast, dich einzuarbeiten: In einem kostenlosen Gespräch können wir gemeinsam die beste Lösung finden.
Häufige Fragen
Für den Einstieg empfehle ich 300-500 Euro pro Monat und Plattform. Das reicht für erste Tests und Learnings. Wichtig: Fokussiere dich auf eine Plattform, statt das Budget auf mehrere zu verteilen. Meiner Erfahrung nach lernst du schneller, wenn du konzentriert testest, statt überall ein bisschen zu machen.
Nicht unbedingt. Authentische Smartphone-Videos funktionieren oft besser als hochproduzierte Werbespots. Die Menschen sind auf Social Media keine TV-Qualität gewohnt – sie wollen echte, relatable Inhalte. Was bedeutet das konkret? Teste verschiedene Formate und miss, was bei deiner Zielgruppe ankommt. Oft gewinnt das "unperfekte" Video.
Es kommt auf dein Ziel an. Google Ads erreicht Menschen mit konkreter Suchabsicht – sie suchen bereits nach einer Lösung. Social Media Werbung erreicht Menschen, die noch nicht aktiv suchen, aber zu deiner Zielgruppe gehören. Meiner Erfahrung nach ist eine Kombination oft ideal: Google Ads für die "heißen" Interessenten, Social Media für Awareness und Retargeting.